Veröffentlichungen

ATHENAVerlag

Neuerscheinung Lyrik

 

Ingritt Sachse

vergessene landstriche die wir begehen

gedichte aus der traumzeit

1. Auflage 2012, 108 Seiten, Broschur 13 x 21 cm,
ISBN 978-3-89896-505-7, 11,90 Euro, 21,00 sFr

Kältere Jahreszeiten kündigen sich an. In Ingritt Sachses zweitem Lyrikband stehen jedoch nicht nur Herbst und Winter ins Haus. In ihren Gedichten spannt sie den Bogen weit hinüber in vergessene landschaften, die lediglich über Traum und Reflexion Zugang gewähren. Voraussetzung ist die Stille, in der sich dem lyrischen Ich Wahrnehmungsfelder öffnen. So werden im wunderwort wie apfelsine Kindheitserinnerungen wach, spiegelt regennasser asphalt im Farbenspiel Vergänglichkeit, geben nahrhafte winterklaben (...) das gerüst für einen langen winter.

Der innere Erfahrungsschatz ermöglicht das Alleinsein, aus dem neue Träume, sogar neue Identität hervorgehen. Gespräche mit Baum und Vogel werden möglich. zerrissene gewohnheit heißt es in einem Gedicht: Der Rückzug mag Schmerz mit sich bringen, doch die innere höhle wird auch zu rastplatz und heilender lichtung. Im anonymen Getriebe der Stadt – alle für sich / eisblumenblicke – bleibt diese Chance verwehrt. Illusionärer Ersatz, um die zwischenmenschliche Kälte zu mildern, hat seinen Preis: der mond klemmt / zwischen kranhälsen / tanzt reklame am turm. Über-wintern – mit diesem Stichwort könnte man Ingritt Sachses Texte überschreiben. Die Jahreszeit von Herbst bis Frühling dient ihr als Rahmen, Möglichkeiten von Wandel und Verwandlung poetisch zu verschlüsseln und Lebenseinstellungen zu bedenken.

 

ATHENA-Verlag

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in schattengängen

Ingritt Sachse

in schattengängen streut licht

Gedichte

1. Auflage 2011, 88 Seiten, Broschur 13 x 21 cm,
ISBN 978-3-89896-422-7, 10,90 Euro, 20,00 sFr

ihr tastender fuß / schlamm noch im haar

tanzen die steine und donnern
dröhnt die mondhelle nacht
sprengt kraft und
brüllt aus den bergen
schrecken der fels die
steine ins rollen
stürzen schreie
und schatten
bis
eine stille
eine gewaltige stille
die steinerne göttin
sammelt kühle und hitze
ihr haupt
berührt den mond
umkreist lachend ein vogel
nisten schwalben im haar

Wo gibt es noch Echsenfrauen, führen geheime Muschelgänge in die Tiefe, lassen Berge ihr dröhnendes Gelächter erschallen? In den Gedichten Ingritt Sachses werden vergessene Welten lebendig. Sie erinnern an Mythen, an Träume und Wünsche, an Kindertage, in denen das bloße Vertrauen Schlüssel zum Leben war: auf / dem rand der badewanne tanzt / im roten kleid das / schmale kind und träumt / vom tanz der feuerfee vom / feuervogel seinem wilden / flug.

Für den Erwachsenen öffnet sich solche Tür nur noch um den Preis, sich ungeachtet aller Ängste auf Bewegung, Wandel und Tod einzulassen. An Abgründen entlang, bei denen er gleich einer Initiation seiner Schattennatur begegnet, schreibt / brandsätze der träumer, bis er auf Neuland stößt. Dann können ohne zweifel Gesang und Tanz wieder den Tag bestimmen, der Blick selbstbewusst und frei ins blaue gehen.

Mit ihrer atmosphärisch verdichteten Sprache lockt die Autorin ihre Leser in nicht ungefährliche Traum- und Zauberwelten. Die leichten Wortspiele und Bilder täuschen dabei nicht über die Herausforderungen hinweg. Sie zeigen vielmehr, dass aus Gratwanderung ein bunter Lebenstanz werden kann, für den es lohnt, sich ins Dunkle vorzuwagen.

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